In einer christlichen Familie aufgewachsen und als Jugendliche in christlicher Jugendarbeit engagiert zu sein, haben mich spirituell geprägt. Aber auch der frühe Tod unserer Mutter und die schwierigen Umstände, die damit verbunden waren, haben mich bereits als Jugendliche tiefere Lebensfragen stellen lassen. Vielleicht hat mich deshalb nach einer ersten Berufsausbildung als Krankenschwester bereits mit 24 Jahren die Begleitung oft junger Sterbender auf der Strahlen-Station einer Frauenklink stark angezogen. Und von1996-2020 habe ich in einer psychosomatischen Klinik Menschen mit psychischen Leiden begleitet. Beide Aufgaben haben mich sehr erfüllt. Ich konnte in dieser Zeit viel wertvolle Erfahrung im Umgang mit leidenden Menschen sammeln und von den Teams viel lernen. Ich habe dadurch auch über das Leben und den Umgang mit Leiden, das damit verbunden ist viel gelernt.
Die Lehre des „Erwachten“, (was der Begriff „Buddha“ bedeutet), hat mich das Anliegen der „guten Nachricht“ des christlichen Evangeliums erst tiefer verstehen lassen. Wenn beide als eine von Dogmen freie Lebensweise verstanden werden, in der die wechselseitige Verbundenheit und das Mitgefühl mit der Verletzlichkeit alles Lebendigen ein zentrales Anliegen ist, bieten beide in der Ausrichtung auf das menschliche Potential, Leiden zu überwinden und bedingungslos lieben zu lernen Inspiration, Zuflucht und Hoffnung.
1996 kam ich nach einer eigenen tiefen Lebenskrise in Kontakt mit buddhistischer Geistesschulung im Kloster Dhammapala in der Schweiz (www.dhammapala.ch ), wo ich jahrelang 2-3 x jährlich an Schweigeretreats teilnehmen konnte. Der kontinuierliche Kontakt zu den dort lebenden Mönchen, die sich als „spirituelle Freunde“ (kalyanamitta) verstehen, war und ist mir eine unschätzbare Unterstützung.
Später konnte ich auch von Lehrern aus anderen Traditionen oder mit nicht-klösterlichen Lebensweisen lernen wie Christopher Titmuss, Carol Wilson, Fred v. Allmen, Tsoknyi Rinpoche oder Sayadaw U Tejaniya, z.T auch auf mehrwöchigen Retreats in Myanmar und den USA.
2007-2008 absolvierte ich die Ausbildung zur MBSR-Lehrerin in Freiburg bei Ulrike Kesper-Grossman (+ 2012) mit Paul Grossman, Barbara Dietz-Waschkowski, Kathrin Baumann und Akincano Weber.
In der Psychosomatischen Klinik in Bad Grönenbach habe ich seit 2007 Achtsamkeit und später MBSR in einem 3-Wochen-format unterrichtet. Zunächst neben meiner Tätigkeit als Krankenschwester, seit 2018 ausschließlich als B.Sc.für Psychologie.
Neben der Kliniktätigkeit habe ich seit 2009 auch regelmäßig eigene 8-Wochen-MBSR-kurse unterrichtet.
Ich bin Mitglied im MBSR-Verband: www.mbsr-verband.de und dort als „Senior Level 3 – Teacher“ und Supervisorin für MBSR-Lehrer gelistet.
Von 2014- 2021 konnte ich im Dozententeam des EZfA in Freiburg bei der Ausbildung von MBSR-lehrern mitwirken. https://www.ezfa.eu
Am Bodhi-College (https://bodhi-college.org. ) habe ich ab 2018 das CPP (Committed Practitioners Program) und ein Teacher Training Program (TTP) absolviert. Beides hat sich zeitlich überlappt und ist seit Januar 2022 abgeschlossen. Hauptmentor ist weiterhin Akincano M. Weber (http://www.akincano.net ).
Auf dem Gebiet der MBSR bin in verschiedenen Intervisionsgruppen mit Kolleg*innen vernetzt und bleibe durch Fortbildungen auf dem aktuellen Stand (z.B. MBI-TAC I und II oder TLC durch Rebecca Crane von der Bangor University, Wales) https://mindfulnessandsocialchange.org .
Mit zunehmendem Alter wird mir jedoch eine Intensivierung und Vertiefung des spirituellen Entwicklungsweges immer wichtiger. Ich bin seit 2021 in der glücklichen Lage, dass meine laufenden Lebenskosten durch eine bescheidene Rente gesichert sind, so dass ich mehr Zeit und Energie in längere formale Praxis und vertieftes Studium des buddhistischen Originals geben kann.
Dabei ist mir eine Verbindung zwischen dem vergleichsweise jungen psychologischen Wissen mit den Sichtweisen der heutigen Zeit und der 2,5 Jahrtausende alten buddhistischen Psychologie wie sie aus dem frühen Buddhismus überliefert ist, ein großes Anliegen.
Ich möchte dabei begleiten, aus der eigenen tiefen Erfahrung auf geduldige und sanfte Weise zu lernen. Gerade die schmerzhaften Erfahrungen sind auf diesem Weg manchmal gute Lehrer. Tief durchlebt und verstanden können sie ganz überraschend und paradox eine ganz grundlegende und bedingungslose Freude und Gelöstheit offenbaren, die alles in ein ganz neues Licht taucht.
“There is a crack in everything. This is, where the light comes in”
(Leonard Cohen)